Dom

Erinnerung an Graz als Kaiserstadt mit dem Landplagenbild.

Königlich-kaiserliche Kirchenarchitektur in der Grazer Stadtkrone. Der Grazer Dom darf beim Sightseeing in Graz auf keinen Fall ausgelassen werden. Vom heute relativ zurückhaltenden Äußeren sollte man sich nicht täuschen lassen. Das überaus spannende sogenannte Gottesplagenbild ist als Überbleibsel der prächtigen gotischen Freskomalerei noch hervorragend erhalten. Im Inneren des Domes gibt es eine Vielzahl an historischen und kirchengeschichtlichen Schätzen zu entdecken.

Dom | © Graz Tourismus - Harry Schiffer

Wissenswertes

Den Dom ließ Kaiser Friedrich III. zwischen 1438 und 1464 als Hofkirche erbauen. Links an der Südseite des Domes befindet sich unter einem kleinen Vordach das Landplagenbild, das jene drei Plagen darstellt (Pest, Türken, Heuschrecken), welche die Steiermark im Schreckensjahr 1480 heimsuchten.

Die heutige Domorgel wurde im Jahr 1978 von der Orgelmanufaktur Klais gebaut und steht auf einer im Jahr 1687 errichteten barocken Westempore. Mit 5.354 Pfeifen und 73 Registern spielt sie bei Gottesdiensten und Orgelkonzerten alle Stücke. Die Orgel zählt zu den bedeutendsten Kirchenmusikinstrumenten in Graz.

Dom, Grazer Burg, Mausoleum, Alte Universität und Priesterseminar bilden zusammen die „Grazer Stadtkrone“. Die Stadtkrone liegt am Fuße des Schlossberges und bildet ein absolut einzigartiges architektonisches Ensemble, das in dieser Form in keiner anderen Landeshauptstadt zu finden ist.

Das Mausoleum ist ein kaiserlicher Ruheort und befindet sich gleich neben dem Grazer Dom. Türkisfarbene Dachkuppeln heben sich über dem Mausoleum vom strahlend blauen Himmel ab und formen zusammen mit Dom und Katharinenkirche ein großartiges Stadtbild. Man fühlt sich sogleich in den Süden versetzt, da das Ensemble den Besucher mit nahezu florentinisch anmutendem Flair verzaubert. Kaiser Ferdinand II. ließ hier in Graz von seinem Hofmaler Giovanni Pietro de Pomis das beeindruckende Grabmal planen.

Details

An jene Zeit, als Graz Kaiserstadt war, erinnert heute noch die Domkirche. Kaiser Friedrich III. baute sie gemeinsam mit seiner neuen Residenz in Graz. Der Lauf der Geschichte brachte Veränderungen für das Gotteshaus mit sich. Als Hof- und Stadtpfarrkirche wurde es 1438 im spätgotischen Stil errichtet, als Ordenskirche der Jesuiten Ende des 17., Anfang des 18. Jahrhunderts barock ausgestaltet. Seit 1786 dient es als Dom, als Bischofskirche und Hauptkirche der Katholiken in der Steiermark.

Das Äußere des Doms wirkt heute schlicht. In der Gotik allerdings waren die Fassaden prächtig bemalt. Ein Fresko blieb weitgehend erhalten - das sogenannte Gottesplagenbild. Es bezieht sich auf ein Schreckensjahr, das Graz 1480 erlebte. Über die Stadt brachen drei Plagen herein, die als Strafe Gottes angesehen wurden - Heuschrecken, Krieg und Pest. Als Bitte um Gnade und Versöhnung ist das Bild zu lesen. Thomas von Villach arrangierte Dreifaltigkeit, Heilige und Engel in hierarchischer Ordnung sowie die drei Plagen zu einem beeindruckenden Schauspiel, das wie mittelalterliche Comics mit Spruchbändern unterstützt den Zorn Gottes und das Flehen um Gnade dokumentiert.

Im Inneren des Doms besticht das harmonische Nebeneinander von gotischer Architektur und barocker Ausstattung. Aus der Zeit Kaiser Friedrichs III. stammen noch die Fresken der Kirche, darunter eine fragmentarische Darstellung des heiligen Christophorus, der die Gesichtszüge Friedrichs und den Herzogshut der Steiermark trägt.

Die Jesuiten, denen das Gotteshaus fast 200 Jahre lang als Ordenskirche diente, ließen es von den besten heimischen und auswärtigen Künstlern in gediegenem Barock ausstatten. Besonders prunkvoll der Hochaltar, entworfen vom Jesuitenpater Georg Kraxner. Auch die Kanzel, Chorgestühl und Kirchenbänke sind von beeindruckender Qualität.

Zum Kostbarsten im Grazer Dom zählen die beiden Reliquienschreine links und rechts des Eingangs zum Altarraum. Ursprünglich gehörten die Truhen Paola Gonzaga. 1477 heiratete sie Leonhard von Görz und brachte Brauttruhen aus ihrer Heimatstadt Mantua mit auf sein Schloss Bruck bei Lienz in Osttirol. In Einlegearbeiten aus Bein und Elfenbein ist ein Gedicht von Petrarca dargestellt - "I Trionfi". Als Künstler wird Andrea Mantegna vermutet. Das Ehepaar starb kinderlos. Über den Erbweg gelangten die Truhen zu den Jesuiten nach Graz, die sie als Reliquienschreine für Gebeine von christlichen Märtyrern verwendeten.

TIPP: Ein Glanzstück der ursprünglichen Kirchenausstattung ist nach langjähriger Restaurierung in Wien nach Graz zurückgekehrt. Conrad Laibs Gemälde "Kreuzigung im Gedräng" aus dem Jahre 1457 zählt aufgrund seiner Qualität und seiner Größe (274x272 cm) zu den bedeutendsten spätgotischen Tafelbildern im deutschsprachigen Raum.

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