Lurgrotte Peggau

In der Lurgrotte in Peggau wurden aus Kalk wundersame Skulpturen geformt. Mit ihren tropfsteingeschmückten Hallen, Felsdomen, Grotten und Schluchten ist sie Österreichs größte und schönste wasserdurchströmte Schauhöhle.

Stalaktiten hängen runter, Stalagmiten stehen munter. Diese Eselsbrücke hilft, die wunderbaren Tropfsteingebilde der Lurgrotte auseinanderzuhalten. Sie ist Österreichs größte Tropfsteinhöhle, in der Kalkablagerungen seit Jahrmillionen so zauberhaft fragile wie mächtige Kunstwerke formen, die fantasievolle Namen wie Prinz, Riese oder Osterleuchter tragen. 

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Lurgrotte Peggau | © Region Graz - Tom Lamm

Details

Der erste Mensch, der sich in die Tiefen der Lurgrotte wagte, war der italienische Höhlenforscher Max Brunello. Er drang 1894 bis zum Großen Dom vor. Dieser 120 Meter lange, 80 Meter breite und 40 Meter hohe Raum, den man von Semriach aus erreicht, zählt zu den größten Höhlendomen Mitteleuropas und wird durch Licht- und Klangeffekte bei Führungen besonders in Szene gesetzt. Rund zwei Kilometer kann man von Semriach aus in die Zauberwelt der Tropfsteine eindringen und dabei unter anderem den 40 t schweren „Riesen", den vermutlich mächtigsten freihängenden Tropfstein der Welt, bestaunen. Wo der Lurbach, dessen verschlungene Wege durch den Berg niemand genau kennt, wieder an die Oberfläche tritt, liegt der Ort Peggau. Von hier aus erreichen Sie die effektvoll beleuchtete Regengrotte und den stattlichen „Prinz". Wie Funde belegen, suchten einst Höhlenbären und vor etwa 50.000 Jahren sogar Neandertaler Schutz in den Vorhöhlen der Lurgrotte. Ob sie wie die heutigen Besucher die konstante Temperatur von +10° C und die für die Atemwege besonders günstige hohe Luftfeuchtigkeit von 97-98 % zu schätzen wussten, ist nicht überliefert. Wer spannende Höhlenerfahrungen sucht, findet sie bei den winterlichen Abenteuerführungen von Peggau aus. Dabei erforscht man teils robbend, teils hüfthoch im Wasser watend das Höhlensystem bis zu sieben Stunden lang und staunt über versteckte kunstvolle Tropfsteine und die formende Kraft des Wassers. Unterwegs begegnet man manch lichtscheuem Höhlenbewohner, wie dem Grottenolm oder der Hufeisennase, einer Fledermausart, die die Lurgrotte als Winterquartier nutzt.

Übrigens: Bei Gewitter kann der Wasserstand in der Höhle schlagartig ansteigen. Heute gibt es ein modernes Warnsystem. Im Jahr 1894 allerdings wurden sieben erfahrene Höhlenforscher durch ein überraschendes Hochwasser in der Lurgrotte eingeschlossen und erst nach neun Tagen gerettet. Eine andere Flut zerstörte 1975 den Verbindungsweg zwischen Peggauer und Semriacher Lurgrotte, der seither nicht mehr begehbar ist.

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Lurgrotte Peggau
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Lurgrottenstraße 1/2, 8120 Peggau