Stallbastei
Die Stallbastei ist der eindrucksvollste Überrest der Renaissancefestung, die 1544 nach den Plänen von Domenico dell’Allio am Schlossberg ausgeführt wurde. Ihre Militär- und Wirtschaftsbauten sowie die unterirdischen Kasematten dienten bis 1784 vorrangig Verteidigungszwecken. Dann waren die Kasematten temporär Kerker. Zeitgleich erhielten die Feuerwachkanoniere, die seit 1725 die Stadt mit Kanonenschüssen und Signalen vor Bränden warnten, ein neues Kanonierhaus. Auch nach der Schleifung der Festung 1809 behielt die instandgesetzte Bastei im 19. Jahrhundert ihre Funktion als Feuerwache. Heute wird sie museal genutzt: 1981–2011 als Garnisonsmuseum, seit 2020 als GrazMuseum Schlossberg.
Die Mauerstärken an der Süd- und Westseite der Stallbastei betragen etwa sechs Meter. Zum Aufbau der Wände wurde Ziegel- sowie Steinmaterial verwendet, das Gewölbe besteht aus mehrlagigen Ziegelscharen. Im nördlichen Raumabschnitt tritt im Bodenbereich das Dolomit-Felsgestein des Schlossberges zutage, auf das die Gemäuer der Kasematte aufgebaut wurden.

Wissenswertes
Im Graz Museum Schlossberg erwartet Sie nicht nur eine der schönsten und weitesten Aussichten auf die Stadt Graz, sondern auch eine spannende Zeitreise durch die Geschichte des Schlossbergs. In der Kanonenhalle können Sie mithilfe eines interaktiven Bildschirms das Rad der Zeit zurückdrehen und in historische Stadtansichten eintauchen.
Die Ausstellung erzählt die bewegte Geschichte des Schlossbergs und präsentiert die bedeutendsten Monumente mit faszinierenden Exponaten im historischen Kontext. Ein besonderes Highlight ist das multimediale Schlossbergmodell, das im unterirdischen Gewölbe der Kasematte spannende Einblicke in das weitverzweigte Stollensystem des Berges bietet.
Doch bevor Sie sich in die Vergangenheit entführen lassen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit für den Wundergarten. Hier begegnen Sie Grazer Fabelwesen wie Panther, Hund, Elefant und Löwe, die nicht nur Kinder zum Spielen, sondern auch Erwachsene zum Staunen einladen. Ein Ort, der Geschichte, Natur und Fantasie auf einzigartige Weise verbindet! Freier Eintritt in den Wundergarten: 2 Stunden vor Öffnung und 2 Stunden nach Schließung des Museums.
Das Ägyptische Tor ist ein historisches Relikt auf dem Grazer Schlossberg, das die romantische Sehnsucht nach südlichen Gefilden widerspiegelt. Ursprünglich als Zugang zur Kasematte in die südliche Festungsmauer der Kanonenbastei eingebaut, erhielt es seine heutige Form durch den Juristen und Ziegelfabrikanten Bonaventura Hödl, der das Gelände Anfang des 19. Jahrhunderts übernahm.
Nachdem Bonaventura Hödl und seine Frau Karoline Anfang des 19. Jahrhunderts die Kasematte am Schlossberg angemietet hatten, verwandelten sie das Gelände in eine exotische Gartenlandschaft mit kunstvollen Lauben. Später wurde der Zugang zum Ägyptischen Tor um eine Pergola ergänzt – so entstanden die berühmten „hängenden Gärten von Graz“, ein malerisches Symbol für die Verbindung von Architektur und Natur.